Produktion nimmt verstarkt zu
Die gesamtwirtschaftliche Produktion, die in der zweiten Halfte des vergangenen Jahres nach
einem Ruckgang von drei Quartalen wieder leicht gestiegen war, durfte ihre Aufwartsbewegung
im ersten Vierteljahr 2004 fortgesetzt haben. Das reale Bruttoinlandsprodukt hat voraussichtlich
mit einer annualisierten Rate von etwa 1 % zugenommen.
Im weiteren Verlauf dieses Jahres wird sich die wirtschaftliche Dynamik verstarken. Ma.geblich hierfur ist die Auslandsnachfrage. Dabei wird die Belebung der Exportkonjunktur
mehr und mehr auf die Binnenkrafte ausstrahlen. Die Bautatigkeit, die in den vergangenen
Jahren stark rucklaufig war, wird vornehmlich aufgrund der Vorzieheffekte im Wohnungsbau
leicht zunehmen. Da die Konsumflaute nur langsam uber-wunden wird, erhoht sich die
Wertschopfung insbesondere in den verbrauchsnahen Produktions- und Dienstleistungsbereichen
wenig. Fur den Jahresdurchschnitt ist ein arbeitstaglich bereinigter Anstieg der gesamtwirtschaftlichen
Produktion um 0,9 % zu erwarten; unter Einschluss des Arbeitstageeffekts ergibt
sich eine Zunahme um 1,5 %.
Bei den hier unterstellten Rahmenbedingungen setzt sich die Erholung 2005 fort. Sie greift vom
Export verstarkt auf die Investitionsaktivitaten uber. So erhalt die industrielle Erzeugung erneut
Impulse, die vor allem auf die Unternehmensdienstleistungen und auf den Sektor Verkehr und
Nachrichtenubermittlung ubertragen werden. In den konsumnahen Bereichen der Industrie und
des tertiaren Sektors ergibt sich ein geringer Anstieg der Produktion, da die Nachfrage der privaten
Haushalte nur zogerlich zulegt. Insgesamt steigt das Bruttoinlandsprodukt arbeitstaglich
bereinigt um 1,7 % (mit Arbeitstageeffekt: 1,5 %).
Beschaftigungsperspektiven verbessern sich kaum
Als Folge der flauen Konjunktur hat sich die Lage am Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Im
Jahresdurchschnitt 2003 ist die Zahl der Erwerbstatigen nochmals kraftig gesunken. Allerdings
hat sich der Ruckgang im Verlauf spurbar verlangsamt; nach einer Abnahme um fast 200 000
Personen in der ersten Jahreshalfte hat sich die Zahl der Erwerbstatigen im zweiten Halbjahr
saisonbereinigt nur noch um 45 000 verringert. Dies erklart sich zum Teil durch
die Grundung von Ich-AGs, vor allem aber durch die Ausweitung geringfugiger Beschaftigung.
Ende 2003 lag die Zahl der geringfugig Beschaftigten um etwa 340 000 uber dem Vorjahresstand,
wahrend die Zahl der Voll- und Teilzeitkrafte um rund 600 000 zuruckgegangen war.
Etwas schwacher als die Erwerbstatigkeit sank im Jahre 2003 das Arbeitsvolumen. Grunde dafur waren eine Zunahme der Nebenerwerbstatigkeit und ein nochmaliger
Ruckgang des – inzwischen im langfristigen Vergleich sehr niedrigen – Krankenstandes. Das
Arbeitsvolumen ist inzwischen um reichlich 2 % niedriger als Mitte der 90er Jahre.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit blieb im vergangenen Jahr deutlich hinter dem Ruckgang der
Beschaftigung zuruck. Dabei war die Zahl der registrierten Arbeitslosen seit Mitte
des Jahres sogar rucklaufig. Dies war vor allem Folge einer Statistikbereinigung. So fuhrten die
verstarkten Aktivierungsanstrengungen der Bundesagentur fur Arbeit dazu, dass viele Arbeitslose
– insbesondere solche, die keine Leistungen bezogen – aufgrund mangelnder Verfugbarkeit
fur den Arbeitsmarkt oder fehlender Eigeninitiative bei der Beschaftigungssuche aus der Statistik
gestrichen wurden oder aufgrund der verscharften Anforderungen erst einmal auf eine weitere
Registrierung verzichteten. Zudem wurden Vorschriften geandert, um die durch das Sozialrecht
induzierte Arbeitslosigkeit zu verringern.7 Die Zahl derjenigen, die durch die „Statistikbereinigung“
im vergangenen Jahr aus der Arbeitslosenstatistik herausfielen, lasst sich nur schwer
7 Die Ma.nahmen betrafen Jugendliche, die sich nur deshalb als arbeitslos registrieren lie.en, um ihren
Eltern den Anspruch auf Kindergeld zu erhalten, und Personen uber 58 Jahre, die sich als arbeitslos
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