war, nachgelassen, obwohl durchaus ein breiter Konsens fur einen Subventionsabbau besteht.
Die Institute pladieren dafur, den Abbau nach dem Plan der Ministerprasidenten Koch und
Steinbruck zu forcieren und in einigen Bereichen sogar noch daruber hinauszugehen.
Die Geldpolitik der Europaischen Zentralbank hat die konjunkturelle Erholung im Euroraum
und auch in Deutschland durch niedrige Zinsen gefordert. Wenn nun auch weltweit offenbar
eine Zinswende bevorsteht, ist es richtig, dass die EZB die Zinsen beibehalt, solange die wirtschaftliche
Erholung im Euroraum so moderat verlauft wie sowohl von den Instituten als auch
von der Notenbank prognostiziert. Eine weitere Zinssenkung ware nur angemessen, wenn der
Preisanstieg unerwartet stark zu sinken und so die Zielmarke der EZB deutlich zu unterschreiten
drohte. Umgekehrt ware eine Straffung der Geldpolitik sinnvoll, wenn die Inflationsgefahren
wieder zunahmen; dies ist jedoch unter den zu erwartenden Rahmenbedingungen nicht wahrscheinlich.
Generell ist hinsichtlich des Niveaus der kurzfristigen Zinsen zu bedenken, dass sie
auf Basis aller fundamentalen Uberlegungen nicht auf Dauer so niedrig bleiben konnen, wie sie
es derzeit sind.
Vor gut einem Jahr hat die Bundesregierung mit ihrer Agenda 2010 eine Strategie vorgestellt,
die darauf abzielt, durch strukturelle Reformen der Sozialversicherung und Deregulierung auf
dem Arbeitsmarkt die deutsche Wirtschaft auf einen hoheren Wachstums- und Beschaftigungspfad
zu fuhren. Ausgangspunkt ihrer Uberlegungen war, dass ein hoheres Wachstum und eine
hohere Beschaftigung im Wesentlichen durch Reformen auf der Angebotsseite zu erreichen
waren. Ein wesentliches Element dieser Strategie sind Leistungseinschrankungen und Anreizverbesserungen in der Sozialversicherung, die zu dauerhaft niedrigeren Lohnnebenkosten fuhren
sollen. Ein zweites Kernstuck besteht in der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes sowohl im
Hinblick auf die Vermittlung von Arbeitslosen als auch durch den Abbau von Schutzregelungen
fur Beschaftigte. Alles zusammen soll die Kosten der Arbeit reduzieren oder zumindest ihren
Anstieg begrenzen und die Anreize zur Arbeitsaufnahme verstarken. Bereits durch die Ankundigung
dieser Reformen sollte ein positives Wachstums- und Beschaftigungsklima erzeugt werden.
Nunmehr sind zahlreiche Ma.nahmen der Agenda umgesetzt worden. Insbesondere wurden
Reformen fur den Arbeitmarkt in Angriff genommen. Gleichwohl hat sich die wirtschaftliche
Lage in Deutschland bislang nicht grundlegend verbessert. Der von manchen erhoffte, bereits
kurzfristig positiv wirkende Erwartungseffekt ist ausgeblieben, und die Skepsis der Institute hat
sich damit bewahrheitet. Mehr noch, die Erwartungen der Verbraucher sind wegen der zukunftigen
oder bereits eingetretenen Leistungskurzungen und den damit befurchteten Einkommensverlusten
im Alter gedruckt. Dies durfte zu der gestiegenen Sparquote und der tiefgreifenden
Konsumschwache beigetragen haben.
Ohne Zweifel sind strukturelle Reformen notwendig, um die sozialen Sicherungssysteme nachhaltig
zu sichern. Auch die Institutionen des Arbeitsmarktes bedurfen einer Reform. Die Effizienz
der bisher von der Bundesagentur fur Arbeit (BA) verwendeten arbeitsmarktpolitischen
Instrumente wird allgemein als gering eingeschatzt. Auch ist es sinnvoll, die Anreize fur Arbeitslose,
Arbeit aufzunehmen, zu verstarken.
Strukturelle Reformen sind nur erfolgreich, wenn sie die Anreize so verbessern, dass die zur
Verfugung stehenden Mittel effizienter eingesetzt werden. Ein positives Beispiel hierfur ist die
Praxisgebuhr, die die in Deutschland im internationalen Vergleich sehr haufigen und kostentreibenden
Arztkontakte nach ersten Ergebnissen zunachst deutlich vermindert hat. Dies spart Kosten
und wirkt sich damit dampfend auf die Lohnnebenkosten aus. Positive Beispiele konnten
sich auch aus einem Teil der Arbeitsmarktreformen ergeben. Gelange es, die Effizienz der Beschaftigungsvermittlung
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