Inhalt. Einfuhrung. Uberblick. Wirtschaftspolitik. Agenda 2010. Arbeitsmarktpolitik. Zur Lohnpolitik, страница 5

diese Bauvorhaben verstarkt realisiert. Forderlich sind dabei die niedrigen Hypothekenzinsen.

Dampfende Wirkungen gehen aber nach wie vor von der nur geringen Zunahme der real

verfugbaren Einkommen und den Arbeitsplatz- und Einkommensrisiken aus. Im Mietwohnungsbau

setzt sich der Ruckgang fort, da das Uberangebot an Wohnraum in regionalen Teilmarkten

sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland weiterhin gro. ist. Das Programm der Kreditanstalt

fur Wiederaufbau zur Forderung der Wohnraummodernisierung, das Ende dieses Jahres

auslauft, wird nach wie vor nur wenig zusatzliche Nachfrage generieren, weil die Mitnahmeeffekte

hoch sein durften. Im Verlauf des nachsten Jahres schwachen sich die Sondereffekte

ab. Die Investitionen in Wohnbauten werden im Jahre 2004 das Vorjahresniveau arbeits-taglich

bereinigt um 1,2 % ubersteigen (mit Arbeitstageeffekt: 3,0 %). Im nachsten Jahr nehmen sie um

1,6 % (0,9 %) zu.

Die gewerblichen Bauinvestitionen werden trotz der konjunkturellen Erholung zunachst noch

spurbar sinken. Hierauf weisen die rucklaufigen Baugenehmigungen hin. Ma.geblich dafur sind

die vielerorts immer noch betrachtlichen Angebotsuberhange, insbesondere bei Mietimmobilien

im Dienstleistungssektor. Zudem werden bei der Deutschen Bahn aufgrund verringerter Bundeszuschusse

Investitionen gekurzt. Erst zum Ende des Jahres 2005 werden sich die Aktivitaten

im gewerblichen Bau stabilisieren. Die Investitionen im Wirtschaftsbau sinken im Jahre 2004

arbeitstaglich bereinigt um 3,4 % (mit Arbeitstageeffekt: 1,6 %); im Jahre 2005 verringern sie

sich um 0,9 % (1,6 %).

Die offentlichen Bauinvestitionen werden im Prognosezeitraum erneut zuruckgehen, allerdings

deutlich langsamer als in den Jahren zuvor. Die Kommunen, Hauptinvestor der offentlichen

Hand, werden sich wegen der ab 2004 gesenkten Gewerbesteuerumlage finanziell zwar etwas

besser stehen, jedoch bleibt ihre Haushaltslage angespannt. Fur den gesamten offentlichen Bau

ist fur das Jahr 2004 arbeitstaglich bereinigt ein Ruckgang um 3,7 % (mit Arbeitstageeffekt:

1,9 %) zu erwarten. Im kommenden Jahr sinken die offentlichen Bauinvestitionen um 1,0%

(1,7 ).

Alles in allem verringern sich die Bauinvestitionen im Jahre 2004 arbeitstaglich bereinigt um

0,8 %; unter Einrechnung von Arbeitstageeffekten steigen sie um 1,0 %. Im Jahr darauf nehmen

sie arbeitstaglich bereinigt um 0,5 % zu, mit Arbeitstageeffekt gehen sie um 0,2 % zuruck.

Konsumflaute trotz Steuerreform

Die privaten Konsumausgaben durften im ersten Quartal des laufenden Jahres erstmals seit einem

dreiviertel Jahr wieder zugenommen haben. Der Anstieg war allerdings nur gering. Zwar

erhohten sich die verfugbaren Einkommen aufgrund der steuerlichen Entlastungen spurbar.

Dem standen aber merkliche Kaufkrafteinbu.en durch die Gesundheitsreform, insbesondere

durch die neu eingefuhrte Praxisgebuhr und hohere Zuzahlungen bei Medikamenten gegenuber.

4 Uberdies ist der durchschnittliche Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung

(GKV) bisher nur geringfugig gesunken.

Im weiteren Jahresverlauf durften sich die verfugbaren Einkommen der privaten Haushalte nur

wenig erhohen. Zwar werden die Bruttolohne und -gehalter trotz eines weiteren Abbaus au.ertariflicher

Lohnbestandteile wieder zunehmen, da das bezahlte Arbeitsvolumen infolge des auslaufenden

Beschaftigungsabbaus nicht mehr so stark sinkt. Die Nettolohne und -gehalter werden,

begunstigt durch die Steuerreform und durch den fallenden durchschnittlichen Beitragssatz

in der GKV,5 mit 2,8 % sogar recht kraftig expandieren. Die Transferbezuge der privaten Haushalte

durften aber merklich langsamer steigen als im vergangenen Jahr, denn die arbeitsmarktbedingten

Ausgaben werden stagnieren und die Renten nicht angehoben; au.erdem schlagt die

vollstandige Ubernahme der Beitrage zur Pflegeversicherung durch die Rentner dampfend zu

Buche. Die Selbstandigen- und Vermogenseinkommen werden allerdings mit der konjunkturellen