diese Bauvorhaben verstarkt realisiert. Forderlich sind dabei die niedrigen Hypothekenzinsen.
Dampfende Wirkungen gehen aber nach wie vor von der nur geringen Zunahme der real
verfugbaren Einkommen und den Arbeitsplatz- und Einkommensrisiken aus. Im Mietwohnungsbau
setzt sich der Ruckgang fort, da das Uberangebot an Wohnraum in regionalen Teilmarkten
sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland weiterhin gro. ist. Das Programm der Kreditanstalt
fur Wiederaufbau zur Forderung der Wohnraummodernisierung, das Ende dieses Jahres
auslauft, wird nach wie vor nur wenig zusatzliche Nachfrage generieren, weil die Mitnahmeeffekte
hoch sein durften. Im Verlauf des nachsten Jahres schwachen sich die Sondereffekte
ab. Die Investitionen in Wohnbauten werden im Jahre 2004 das Vorjahresniveau arbeits-taglich
bereinigt um 1,2 % ubersteigen (mit Arbeitstageeffekt: 3,0 %). Im nachsten Jahr nehmen sie um
1,6 % (0,9 %) zu.
Die gewerblichen Bauinvestitionen werden trotz der konjunkturellen Erholung zunachst noch
spurbar sinken. Hierauf weisen die rucklaufigen Baugenehmigungen hin. Ma.geblich dafur sind
die vielerorts immer noch betrachtlichen Angebotsuberhange, insbesondere bei Mietimmobilien
im Dienstleistungssektor. Zudem werden bei der Deutschen Bahn aufgrund verringerter Bundeszuschusse
Investitionen gekurzt. Erst zum Ende des Jahres 2005 werden sich die Aktivitaten
im gewerblichen Bau stabilisieren. Die Investitionen im Wirtschaftsbau sinken im Jahre 2004
arbeitstaglich bereinigt um 3,4 % (mit Arbeitstageeffekt: 1,6 %); im Jahre 2005 verringern sie
sich um 0,9 % (1,6 %).
Die offentlichen Bauinvestitionen werden im Prognosezeitraum erneut zuruckgehen, allerdings
deutlich langsamer als in den Jahren zuvor. Die Kommunen, Hauptinvestor der offentlichen
Hand, werden sich wegen der ab 2004 gesenkten Gewerbesteuerumlage finanziell zwar etwas
besser stehen, jedoch bleibt ihre Haushaltslage angespannt. Fur den gesamten offentlichen Bau
ist fur das Jahr 2004 arbeitstaglich bereinigt ein Ruckgang um 3,7 % (mit Arbeitstageeffekt:
1,9 %) zu erwarten. Im kommenden Jahr sinken die offentlichen Bauinvestitionen um 1,0%
(1,7 ).
Alles in allem verringern sich die Bauinvestitionen im Jahre 2004 arbeitstaglich bereinigt um
0,8 %; unter Einrechnung von Arbeitstageeffekten steigen sie um 1,0 %. Im Jahr darauf nehmen
sie arbeitstaglich bereinigt um 0,5 % zu, mit Arbeitstageeffekt gehen sie um 0,2 % zuruck.
Konsumflaute trotz Steuerreform
Die privaten Konsumausgaben durften im ersten Quartal des laufenden Jahres erstmals seit einem
dreiviertel Jahr wieder zugenommen haben. Der Anstieg war allerdings nur gering. Zwar
erhohten sich die verfugbaren Einkommen aufgrund der steuerlichen Entlastungen spurbar.
Dem standen aber merkliche Kaufkrafteinbu.en durch die Gesundheitsreform, insbesondere
durch die neu eingefuhrte Praxisgebuhr und hohere Zuzahlungen bei Medikamenten gegenuber.
4 Uberdies ist der durchschnittliche Beitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) bisher nur geringfugig gesunken.
Im weiteren Jahresverlauf durften sich die verfugbaren Einkommen der privaten Haushalte nur
wenig erhohen. Zwar werden die Bruttolohne und -gehalter trotz eines weiteren Abbaus au.ertariflicher
Lohnbestandteile wieder zunehmen, da das bezahlte Arbeitsvolumen infolge des auslaufenden
Beschaftigungsabbaus nicht mehr so stark sinkt. Die Nettolohne und -gehalter werden,
begunstigt durch die Steuerreform und durch den fallenden durchschnittlichen Beitragssatz
in der GKV,5 mit 2,8 % sogar recht kraftig expandieren. Die Transferbezuge der privaten Haushalte
durften aber merklich langsamer steigen als im vergangenen Jahr, denn die arbeitsmarktbedingten
Ausgaben werden stagnieren und die Renten nicht angehoben; au.erdem schlagt die
vollstandige Ubernahme der Beitrage zur Pflegeversicherung durch die Rentner dampfend zu
Buche. Die Selbstandigen- und Vermogenseinkommen werden allerdings mit der konjunkturellen
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