an der elektronischen Nadel hängen
etw. wahrnehmen
zappeln
die Scheidung einreichen
die Gebührenuhr rattert
3.Lesen Sie den Text durch. Markieren Sie die oben gegebenen Wörter und erschließen Sie ihre Bedeutung aus dem Kontext.
Die Droge des 21. Jahrhunderts
Es gab mal eine Zeit, als der Heimcomputer nur ein dienstbares Instrument und dem Menschen untertan war. Ein Büromöbel, mehr nicht. Knöpfchen an, Diskette rein, schon tippten wir im autodidaktischen Dreifingersystem Liebesbriefe, Diplomarbeiten, Flugblätter für die Demonstration und, weil's so flott aussah, die Einkaufsliste für den Wochenmarkt. Ein bloßer Schreibapparat oder, je nach Bedarf, eine Rechenmaschine. Hauptsache, die Stift-Taste war am Platz und die Floppy-Disk beschriftet. Wir hatten den schnurrenden Kasten im Griff, nicht umgekehrt.
Es war eine Zeit, in der wir noch Macht über die Maschine spürten. Dann kam das Modem. Die Box, aus der es pfeift und knarzt, hauchte dem seelenlosen Objekt Leben ein. Wir traten in Kontakt mit anderen „Bedienern", deren wahre Gesichter sich hinter Codes und Zahlenkürzeln verbargen. Eine Parallelwelt, die wir erst müde belächelt haben, dann bestaunt und schließlich forsch erkundet: E-Mail, Online-Dienste, Internet, World Wide Web ...
Seitdem hängen wir an der elektronischen Nadel - zur Freude der Computerbranche. Wir brauchen unsere tägliche Dosis Computer. Längst hat der Computer uns im Griff. Wir richten den Tagesplan nach ihm, prägen den Umgangston nach seiner Kunstsprache. Wir sind, nach jüngsten Erkenntnissen von Psychologen und Medizinern, reif für die Therapeutencouch. Die Diagnose: „Computersucht".
Machen Computer krank? Erste Studien besagen: Etwa 3°/o der amerikanischen Online-Gemeinde betreiben ihr „Hobby" unter suchtähnlichem Zwang, den sie nicht mehr kontrollieren können. Sobald sie sich durchs Bildschirmfenster ins virtuelle Jenseits hineinsaugen lassen, nehmen sie die Koordinaten des Diesseits nicht mehr wahr: Zeit und Raum, Wahrheit und Lüge, Haupt- und Nebensache. Sie stöbern bis zum Morgengrauen durch Datenbanken - und verschlafen Geschäftstermine. Ohne wirklich miteinander in engeren Kontakt zu treten, flirten sie mit einem Bildschirmgegenüber am anderen Ende der Welt - während das reale Gegenüber im Nebenzimmer harrt. Sie zappeln sich, Nacken gebeugt, Handgelenke verdreht, die Augen matt, dumpf von Web-Site zu Web-Site - und die Gebührenuhr rattert und rattert.
Psychologen vergleichen die Symptome der Online-Abhängigkeit in wissenschaftlichen Abhandlungen mit Spielsucht und Alkoholismus: Probleme am Arbeitsplatz, Beziehungskrisen, Verlust des Zeitgefühls, Entzugserscheinungen. Virtuell gehörnte Ehefrauen reichen die Scheidung ein; Selbsthilfegruppen diskutieren, nach der Art der anonymen Alkoholiker, die Web-Manie - ausgerechnet! - im Internet.
4. Ergänzen Sie die fehlenden Präpositionen in folgenden Sätzen aus dem Text.
1. Es war eine Zeit, in der wir noch Macht _____die Maschine spürten.
2. Ohne wirklich miteinander in engeren Kontakt zu treten, flirten sie ____ einem Bildschirmgegenüber _____ anderen Ende der Welt.
3. Ein bloßer Schreibapparat oder, je ____ Bedarf, eine Rechenmaschine.
4. Psychologen vergleichen die Symptome der Online-Abhängigkeit in wissenschaftlichen Abhandlungen _____Spielsucht und Alkoholismus…
5. Setzen Sie jeweils einen Satzteil aus der linken und der rechten Spalte zu Sätzen zusammen.
Das Gerät hatte also vor allem die Funktion, - zu Hause zum Schreiben und Rechnen.
Die Computersucht kann so weit gehen, - dem Menschen zu dienen.
Früher benutzte man den PC -dass man die reale Welt nicht mehr wahrnimmt.
Das änderte sich, als es möglich wurde, -in Abhängigkeit von einer Maschine gebracht.
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