Wirtschaftsdeutsch. Немецкий язык для экономистов. Lesen Sie den Text noch einmal und beantworten Sie die Fragen, страница 11

Die Umsatzsteuer (eine der „indirekten" Steuern) zielt auf die Besteuerung des Verbrauchs bzw. des Verbrauchers. Da es sehr aufwendig bzw. praktisch unmöglich wäre, die Steuer beim Verbraucher zu erheben und von ihm einzufordern, werden die Umsätze (Verkäufe) der Unternehmen mit der Umsatzsteuer belastet, die auch von ihnen an das Finanzamt abzuführen ist. Auf alle Verkäufe, nicht nur auf die an den Endverbraucher, wird die Umsatzsteuer erhoben.

Die Umsatzsteuer kommt heute in fast allen westlichen Industrieländern nicht mehr in der Form der All-Phasen-Umsatzsteuer, sondern nur noch in der Form der Mehrwertsteuer vor (value added tax, taxe ä valeur ajoute; müsste auch im Deutschen, wie im Englischen und Französischen, treffender als „Wertschöpfungsteuer" bezeichnet werden). Bei der Mehrwertsteuer wird auf jeder Verarbeitungsstufe nicht der jeweils erreichte Gesamtwert der Ware, sondern nur der auf dieser Stufe zusätzlich erzeugte Wert - die Wertschöpfung - besteuert. Das wird dadurch erreicht, dass der Verkäufer dem Käufer der Ware zwar die Umsatzsteuer auf den gesamten erreichten Warenwert in Rechnung stellt, der Verkäufer aber für seine Umsatzsteuerzahlung an das Finanzamt seine „Vorsteuer" davon abziehen darf. Die Vorsteuer stellt diejenige Umsatzsteuerbelastung dar, die in den Rechnungen der Lieferanten an den von uns betrachteten Verkäufer enthalten war und von ihm an diese bezahlt werden muss. Der Endverbraucher kann selbstverständlich dem Finanzamt gegenüber keine Vorsteuer geltend machen, denn dann würde er keine Umsatzsteuer tragen. Er soll sie aber tragen . In der mikroökonomischen Steuerwirkungslehre wird untersucht, unter welchen Umständen die Verbraucher die Umsatzsteuer vollständig tragen und inwieweit sie von den Unternehmen getragen wird.

Hat ein Unternehmen während eines Monats - der üblichen Abrechnungsperiode für die Umsatzsteuer - mehr Vorsteuern an Lieferanten bezahlt als es Umsatzsteuer von seinen Kunden eingenommen hat, ergibt sich für diesen Monat eine entsprechende Erstattung der Umsatzsteuer vom Finanzamt an das Unternehmen. Die Erstattung erfolgt i.a. ca. 2-3 Wochen nach Abgabe der (monatlichen) Umsatzsteuererklärung. Die Mehrwertsteuersätze liegen heute in den westlichen Industrieländern meist zwischen 15 und 25%. Die meisten Länder haben einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz, der allerdings für bestimmte Warengruppen (z.B. Bücher) ermäßigt sein kann.

Die Mehrwertsteuer ist für die Unternehmen und für das Finanzamt administrativ aufwendiger als eine Allphasen-Umsatzsteuer. Der Vorteil der Mehrwertsteuer liegt aber dann, dass sie - zumindest theoretisch - neutral ist gegenüber der durchschnittlichen Verarbeitungstiefe auf den verschiedenen Produktionsstufen.

Dagegen begünstigt die Allphasen-Umsatzsteuer eine hohe Verarbeitungstiefe und somit eine hohe Konzentration und geringe Spezialisierung der Produktion, was den Wettbewerb einschränkt und daher gesamtwirtschaftlich nachteilig ist.

R.Osterkamp, Marktwirtschaft verstehen u. gestalten

WORTSCHATZ

Erklären Sie die folgenden Begriffe in Ihrer Muttersprache aus dem Zusammenhang des Textes:

die Umsatzsteuer____

die Mehrwertsteuer_____

die Wertschöpfung__

die Vorsteuer _

die Abrechnungsperiode_

der einheitliche Mehrwertsteuersatz__

die Steuer erheben _

abziehen (von D.) _

ermäßigen _

begünstigen _

aufwendig _

nachteilig _

Ant.: vorteilhaft

ZUM DETAILVERSTÄNDNIS

1. Worauf zielt die Umsatzsteuer?

2. Auf welche Weise wird die Umsatzsteuer erhoben?

3. In welcher Form kommt heute die Umsatzsteuer fast in allen westlichen Industrieländern vor?

4. Was ist die All-Phasen-Umsatzsteuer?

5. In welchem Fall ergibt sich eine entsprechende Erstattung der Umsatzsteuer vom Finanzamt an das Unternehmen?

6. Wie hoch liegen heute die Mehrwertsteuersätze?

7. Gibt es in meisten Ländern auch einen einheitlichen Mehrwertsteuersatz?

8. Gibt es Ermäßigungen für bestimmte Warengruppen?

9. Worin liegt der Vorteil der Mehrwertsteuer im Vergleich zu einer All-Phasen-Umsatzsteuer?