Dass es Wettbewerb gibt, ist somit nicht selbstverständlich. Vielmehr ist die Herrrstellung und Aufrechterhaltung eines intensiven Wettbewerbs eine Aufgabe der staatlichen Wirtschaftspolitik und zwar speziell der Wettbewerbspolitik. Die Wettbewerbspolitik strebt i.a. eine Verschärfung des Wettbewerbsdrucks an, unter dem die Unternehmen stehen, mit dem doppelten Ziel, den Konsumenten zu nützen (niedrige Preise, höhere Qualität) und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen (und dadurch langfristig auch Arbeitsplätze zu sichern). Die Unternehmensvertreter argumentieren dagegen oft genau umgekehrt: Bevor der Wettbewerbsdruck auf die Unternehmen erhöht werden dürfe, müsse dieser zunächst (künstlich) vermindert werden, da sich die Unternehmen nur so eine international ausreichende Wettbewerbsfähigkeit erarbeiten könnten.
Wettbewerbsfähigkeit meint die Fähigkeit eines Unternehmens oder einer Volkswirtschaft, sich im nationalen oder internationalen Wettbewerb zu behaupten. Oft wird von hoher oder geringer, sinkender oder steigender Wettbewerbsfähigkeit gesprochen. Ein mögliches Maß für die Höhe bzw. Veränderung der Wettbewerbsfähigkeit ist der Marktanteil, den ein Unternehmen oder eine Volkswirtschaft bei bestimmten Produkten hat.
Wenn auf einem Markt bereits eine Monopolstellung eingetreten ist, wie es in den post-sozialistischen Ländern auf vielen Märkten der Fall ist, ist die Aufgabe der staatlichen Wettbewerbspolitik sehr schwierig. Die Gründung einer (weiteren) Staatsfirma zum Zwecke der Intensivierung des Wettbewerbs wäre fragwürdig (teuer, unsichere Wirkung). Sinnvoll kann es dagegen sein, private Neugründungen von Unternehmen zu subventionieren (nur in der Gründungsphase, nicht dauerhaft) oder Hemmnisse, die dem Markteintritt neuer Wettbewerber entgegenstehen (Markteintrittshemmnisse), zu beseitigen. In vielen Fällen nationaler Monopole besteht die wirksamste Maßnahme der Wettbewerbspolitik in der Zulassung von ausländischer Konkurrenz (Senkung von Importschranken, Anreize für Direktinvestitionen).
R.Osterkamp, Marktwirtschaft verstehen u. gestalten
WORTSCHATZ
Erklären Sie die folgenden Begriffe in Ihrer Muttersprache aus dem Zusammenhang des Textes:
der Wettbewerb______
Syn: die Konkurrenz
der Anteil, -e___
der Anbieter, -__
der Nachfrager, -_________
der Kapitalanleger, -__________
das Produkt, -e_______
Syn.: das Erzeugnis
der Nachahmer, -________
die Wettbewerbspolitik_______
der Wettbewefbsdruck_______
der Konsument, -en_____
Syn.: der Verbraucher, der Käufer
die Wettbewerbsfähigkeit____.__
sinnvoll_____
die Importschranken, pl.______
Anreize für Direktinvestitionen, pl.
ZUM DETAILVERSTÄNDNIS
Lesen Sie den Text noch einmal und beantworten Sie die Fragen zum Detaiiverständnis:
1. Was ist Wettbewerb?_
2. Welche positive Einwirkung hat Wettbewerb für eine Marktwirtschaft?
3. Wer steht im Wettbewerb?
4. Was ist ein Kartell? Mit welchem Ziel werden Kartelle von Unternehmen bzw. Firmen gebildet?
5. Die Wettbewerbspolitik ist ein Teil der staatlichen Wirtschaftspolitik. Was ist die Aufgabe der Wettbewerbspolitik?
6. Was strebt die Wettbewerbspolitik an?
7. Was versteht man unter dem Begriff „Wettbewerbsfähigkeit"?
8. Auf welche Weise kann die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens gemessen werden?
9. Wie können neue Wettbewerber vom Staat zum Zwecke der Intensivierung des Wettbewerbs gefordert werden?
Reihe 4
UNTERNEHMERTUM
Gewerbefreiheit • Unternehmensformen • Eigenkapital/Fremdkapital • Konkurs
Gewerbefreiheit, Gewerbefleiß
Gewerbefreiheit bedeutet, dass jedermann frei ist (d.h., dass es ihm nicht verboten werden kann), mit seinem eigenen Kapital einen Gewerbebetrieb zu errichten und zu betreiben. Gewerbefreiheit ist eine bürgerliche Errungenschaft des ausgehenden Mittelalters gegen die Zunftordnungen des Handwerks. Ihre besondere wirtschaftliche < (und soziale) Dynamik hat die Gewerbefreiheit aber erst in der industriellen Revolution entfaltet. Gewerbefreiheit ist ein unverzichtbares Grundelement einer modernen marktwirtschaftlichen Ordnung.
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