Немецкий язык: Учебное пособие (Berlin. Das Rote Rathaus. Berlins Verkehrsmittel. Rundgang durch die Stadt. Sachsische Schweiz. Die Bastei), страница 12

Die Referate, Diskussionsbeitrage und Filmvorfuhrungen bestatigten den den Grundgedanken, dab fast alle Fragen der Okologie, insbesondere die der Seen, Glieder einer zusammenhangenden Kette sind. Wenn diese Kette nicht aufgebrochen wird, versetzen wir die Menschheit in eine Katastrophe.

Die Teilnehmer des “Baikal-Treffens” erklaren:

-Die Subwasserseen und alle Trinkwasserquellen sind gemeinsames Gut der Volker der Welt.

Viktor Astafjew.

Wenn sich die Menschen ihrer Bestimmung oder der Bezeichnung gemab, die sie selbst ersonnen haben - “Homo sapiens”- verhielten, dann lebten sie bruderlich zusammen. Freundschaftlich. Es ist zu hoffen, dab auch unser Treffen zu einer Bewegung wird und dem rettenden Ziel forderlich ist - in Frieden und Bruderlichkeit zusammenzuleben. Ich habe aus Hiroshima eine Kastanienfrucht mitgebracht, sie liegt jetzt auf meinem Arbeitstisch. Nur eiinmal hat meine Enkelin - das einzige Wesen, dem es erlaubt ist, in meinem Zimmer zu walten - die Kastanie abgetastet, aber nach meinen Erlauterungen hat sie mich verstanden und sieht darin kein Spielzeug sondern etwas sehr Wichtiges. Und nun liegt auf meinem Schreibtisch die Kastanie aus Hioshima als das Symbol alles Lebenden, als Symbol der lebenden Natur. Ein solches Symbol ist fur mach auch die Kartoffel, die selbst dort noch gedeiht, wo schon scheinbar nichts mehr wachst. Ich habe ein Vierteljahrhundert im Ural verbracht. Nach dem Krieg haben meine Frau und ich uns in einer Kleinstadt an der Tschussowaja niedergelassen. Vor meinen Augen wurde die Gegend zugrundegerichtet. Erz wurde massenhaft gefordert, ich wurde sagen - herausgeschaufelt. Wald wurde massenhaft abgeholzt. Qualm. Rub. Aus der Kama labt sich schon nicht mehr trinken. Auf diesem Stuck Erde leben Menschen. Und sie rettet, wie ich schon sagte, die wunderbarste Pflanze, die auch in der Vergangenheit wiederholt das russische Volk errettet hat - die Kartoffel. Innerhalb der Stadtgrenzen bluht die Kartoffel freilich nicht mehr, die Bluten sind von Rub uberzogen. Doch die Pflanze tragt Fruchte. Unwahrscheinlich geduldig verhalt sich die Natur uns gegenuber. Ware die Natur zu uns so bosartig wie wir zu ihr, waren wir langst ausgestorben.

Man kann die Menschen nicht fur vernunftig halten, die funfzehn Tausend Kriege angezettelt haben. Und an einem, dem schrecklichsten, habe ich selbst teilgenommen.

Wir begeistern uns daran, dab die Kartoffel unter unglaublich schwierigen Bedingungen Fruchte tragt. Man darf aber nicht vergessen, dab alles seine Grenzen hat. Eines schonen  Tages werden wir entdecken, dab es auf Erden keine Knollen mehr gibt. Es ist ausgeschlossen, dab all diese Ansammlungen chemischer Substanzen,  all diese sauren Regen, all diese vergifteten Quellen kein Unheil gebaren. Und alle Schriftsteller, die Literatur selbst, die literarischen Zeitschriften sind dazu verpflichtet,

Alarm zu schlagen im Namen der Errettung der Natur.

ТЕКСТ 14.

Wassilij Below.

Woher sollen wir dasWasser nehmen, wenn schon im europaischen Teil des Landes die Taiga verschwunden und im europaischen Norden die Tundra mit der Waldsteppe zusammengewachsen ist? Unsere Moglichkeiten sind begrenzt, aber wir wollen das nicht anerkennen, wenn die Rede von unseren Bedurfnissen ist? Hier sind wir Egoisten. Wir leben auf Kosten der Zurkunft und unsrer Enkel. Niemand auf Erden hat das Recht, das zu verbrauchen, was er nicht mit eigenen Handen und eigener Arbeit geschaffen hat. Am schlimmsten ist, im Kampf um die Erhaltung der Umwelt sind die Schriftsteller den Technokraten nicht ebenburtig. Denken wir wenigstens daran, wie die Technokraten fast alle okologischen Themen mit einem Tabu belegten. Man darf sich nicht, nur mit der Aneignung der Volksmittel befassen.

Man sagt mir mitunter, in Einzelfragen sei ich kein Fachmann. Aber ich stutze mich in Einzelheiten andauernd auf Spezialisten. Dennoch wuhlen mich die Einzelheiten nicht so sehr aut wie die Schicksale der Menschen, der Nationen, des Planeten. Es ist nachgewiesen, dab die Amerikaner mehr Sauerstoff verbrauchen als ihre Natur erzeugt. Europa bringt ein riesiges Lebenspotential hervor. Importiert viel Futtermittel aus Afrika. In Europa gibt es keinen Mangel an Nahrungsmitteln. Doch in andern Landern wird gehungert, und Menschen verhungern. Es ist kriminell zu vergessen, dab jeder Baum auch Luft bedeutet und Wasser. Ein abgeholzter Baum labt die Quelle versiegen. Eine versiegte Quelle labt das Dorf absterben. Wir bauen Atomkraftwerke und haben bis heute nicht das Problem gelost, was mit den radioaktiven Ruckstanden geschieht. Man mub kein Fachmann sein, um nicht uberzeugt behaupten zu konnen: Wo auch immer die Energetiker die bosartigen Atomruckstande lagern, werden fruher oder spater Erde und Wasser radioaktiv verseucht sein. Wenn ich sage, die Stauseen an den Flussen schaden der Heimat, antwortet man mir: die Menschen brauchen Elektroenergie.