■ Das Potenzial für die Herstellung von Bio-Pyrolyseöl sollte in Form einer technischen und wirtschaftlichen Machbarkeitsstudie für die Errichtung einer Bio-Pyrolyseölanlage untersucht werden.
■ Die Möglichkeit zum Einsatz von Bio-Pyrolyseöl in Großkesselanlagen sollte in Form eines Demonstrationsprojekts umgesetzt werden.
■ Die technologische Entwicklung der Gasmotoren und Gasturbinen, die auch Bio-Pyrolyseöl einsetzen können, sollte beobachtet werden. Wenn die Standfestigkeit dieser Anlagen und/oder die Qualität von Bio-Pyrolyseöl entsprechend gesteigert werden kann, ist die Errichtung einer Demonstrationsanlage zu überlegen.
■ Der rechtliche Rahmen für die Herstellung, Handhabung und Verwendung von Bio-Pyrolyseöl als Brenn- und Treibstoff sollte untersucht werden. Der Normungsbedarf für die Standardisierung von Brenn- und Treibstoffen aus Bio-Pyrolyseöl sollte untersucht werden.
Б.1.2 Technologiefeld 2: Fossile Energieträger - CO2-freies Kraftwerk
Die Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff in Form von CO2 aus dem Prozess der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen wird seit einigen Jahren vor allem von Vertretern der Erdöl- und Erdgaswirtschaft verfolgt, um einen Ausweg aus der Treibhauswirksamkeit der fossilen Energieversorgung zu finden.
Deshalb wurden und werden die Möglichkeiten zur Abscheidung und zur Endlagerung von CO2 derzeit mit hohem Aufwand untersucht. Ein Beispiel dafür ist beispielsweise das „CO2 Capture Project“, an dem schon in der ersten Phase (2000-2004) namhafte Institutionen und Firmen wie die EU, das US Department of Energy, BP, Shell, ChevronTexaco, Statoil, Norsk Hydro und andere1 teilgenommen haben und das sich derzeit in der zweiten Phase (2005-2007) befindet.
In Österreich ist die Möglichkeit der Abscheidung und Einspeicherung von CO2 in ausgebeutete Öl- und Gasfelder bestenfalls als Teillösung zu sehen, weil das jährliche Einspeichervolumen auf etwa 2 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr beschränkt ist (etwa 20 % der Zuteilung an CO2-Zertifikaten zur Strom- und Wärmeerzeugung im Zeitraum 2005-2007) und die Gesamtkapazität ebenfalls begrenzt ist. Deshalb stellt sich diese Option als Brückentechnologie dar, die Zeit für die weitere Verbreitung erneuerbarer Energien schafft.
Die weitere Option der mineralischen Karbonatisierung von alkalischen Mineralien und deren Verwendung in Produkten oder Deponierung (der größte Teil des auf der Erde vorhandenen Kohlenstoffs ist in der Erdkruste in Form von stabilen Karbonaten gespeichert) ist derzeit noch nicht weit genug entwickelt, um konkrete Aussagen über die Anwendbarkeit zu machen. Es fehlen weiters Abschätzungen des Potenzials dieser Option für Österreich. Ausreichende Potenziale vorausgesetzt, stellt diese Option aber auch die Möglichkeit einer aktiven CO2-Senke dar, wenn das CO2 aus der Energieumwandlung nachhaltiger Energieträger wie beispielsweise flüssiger, fester oder gasförmiger Biomasse abgeschieden wird und in stabilen Karbonaten in der Erdkruste abgelagert wird.
Schlussfolgerungen
■ Für die Abscheidung von CO2 aus dem Prozess der Energiegewinnung werden derzeit die notwendigen Technologien entwickelt, wobei einige davon schon kommerziell in anderen Anwendungsbereichen (z.B. in der Düngemittelherstellung) eingesetzt werden. Diese Verfahren sind vor allem für die Nachrüstung bestehender Kraftwerke einsetzbar.
■ Die untersuchten Technologien sind ab CO2-Zertifikatspreisen von etwa 40 EUR/tCO2 wirtschaftlich einsetzbar, wenn das CO2 in bestehende Öl- und Gasfelder eingespeichert werden kann. Mineralische Karbonatisierung ist deutlich teuerer, hat aber weltweit gesehen ein wesentlich größeres Potenzial.
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