Einschätzung von Schmidt geteilt werden, dass hinsichtlich der Erklärung der Aufbauorganisation von Unternehmen die Transaktionskostentheorie dann fruchtbar ist, wenn sie mit dem situativen Ansatz der Organisationstheorie in Verbindung gebracht wird.
Aus Sicht der Transaktionskostentheorie besteht das Problem der intraorganisatorischen Gestaltung der Logistik darin, jene Form der organisatorischen Eingliederung der Logistik in die Aufbauorganisation eines Unternehmens zu finden, welche die transaktionskostenminimale Koordination der logistischen Teilaufgaben unter Erreichung eines Gesamtsystemoptimums erlaubt. Die Koordination von Logistikaufgaben erfolgt durch Transaktionen, d.h. durch Übertragung von Verfügungsrechten, zwischen den mit der Abwicklung dieser Aufgaben betrauten Akteuren oder organisatorischen Einheiten. Die Koordination von Teilaufgaben ist für die Logistik von besonderer Bedeutung; denn die Umsetzung der Logistikkonzeption induziert einen im Vergleich zu anderen betrieblichen Funktionen besonders hohen Koordinationsaufwand.
Man kann die Transaktionskostentheorie als „situativen Ansatz“ interpretieren. Das Niveau der Transaktionskosten (die „Effizienzgrösse“ im Sinne der Transaktionskostentheorie) hängt sowohl von der Organisationsstruktur als auch von einer Reihe von Einflussfaktoren ab. Als wichtige Einflussgrössen werden in der Literatur zur Transaktionskostentheorie das Verhalten der betroffenen Aufgabenträger, die Eigenschaften der zu einer koordinierten Abwicklung notwendigen Transaktionen, technische und rechtliche Rahmenbedingungen und Messprobleme angeführt.
Transaktionskostenbezogene Überlegungen können z.B. in Bezug auf die Frage der Zusammenfassung logistischer Aufgaben in einer Organisationseinheit angestellt werden. Äussern sich Zielkonflikte in eigennützigem oder sogar opportunistischem Verhalten einzelner an der logistischen Leistungserstellung beteiligter Organisationseinheiten, so resultiert daraus Verhaltensunsicherheit. Diese führt insbesondere in Verbindung mit spezifischen Investitionen (z.B. einem durchgängigen Materialflusssystem) zu hohen Transaktionskosten. Ein Beispiel dafür sind „Kosteneinsparungen“ im Wareneingang durch mangelhafte Kontrolle eingehender Paletten und die hierdurch entstehenden Kosten im Lagerhaus durch Probleme bei der Einlagerung von fehlerhaften Paletten. In solchen Fällen könnte die organisatorische Zusammenfassung und damit einheitliche Leitung der beteiligten Organisationseinheiten Abhilfe schaffen. Messprobleme in Verbindung der logistischen Leistungserstellung sprechen ebenfalls für eine Zentralisation. Die verursachten Logistikkosten aber vor allem der Anteil an dem erstellten Lieferservice lassen sich kaum einem einzelnen Aufgabenträger oder einer organisatorischen Einheit zurechnen („Trittbrettfahrerproblem“ bei Teamproduktion). Dagegen verringern moderne Kommunikationssysteme Transaktionskosten, da Informationen allen an der logistischen Leistungserstellung Beteiligten sehr einfach übertragen werden können.
Betrachtet man kritisch diese knappen Ausführungen, so wird deutlich, dass die Transaktionskostentheorie in einer derzeitigen Fassung lediglich – wenn überhaupt – einen Beitrag zur Generierung plausibler Hypothesen hinsichtlich der Zentralisierung logistischen Aufgabenerfüllung leisten kann. Eine mikroökonomisch begründete Antwort auf alle drei Fragestellungen der organisatorischen Eingliederung der Logistik kann
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