Wachsender Wohlstand und kürzere Arbeitszeiten ermöglichten den Berufstätigen zuhnehmend mehr Urlaub und Freizeit. Die durchschnittliche jährliche Arbeitszeit betrug im Jahr 1992 in der Industrie nur noch 1519 Stunden. Das war in Deutschland nicht immer so. Noch um die Jahrhundertwende kannten die wenigsten Arbeitnehmer Urlaub. Erstmals gab es 1903 in den Zweigen wie der Metallindustrie und Brauereien einen Urlaub. Er lag bei drei Tagen. 1930 hatten die deutschen Arbeitnehmer dann einen durchschnittlichen Jahresurlaub zwischen drei und 15 Tagen. Erst 1974 wurde in der Bundesrepublik ein gesetzlicher Mindesturlaub von 18 Tagen eingeführt. Heute haben die meisten Arbeitnehmer einen Urlaub von sechs Wochen und mehr. Dazu wird in den meisten Unternehmen ein Urlaubsgeld gezahlt.
Viele Deutsche verbringen die Ferien im eigenen Land. Die meisten Urlauber fahren aber in die wärmeren südlichen Länder. Sie gaben 1992 im Ausland über 25 Milliarden Euro aus. Ausländische Touristen geben demgegenüber in Deutschland rund 9 Milliarden Euro. Unter den Reisezielen im Ausland liegen heute Italien, Spanien, Österreich, Frankreich, die Schweiz und die Vereinigten Staaten an der Spitze. Dabei haben sich die Gewohnheiten und Wünsche geändert. Standen früher das Ausruhen und Sonnenbaden im Vordergrund, ziehen heute viele Menschen den Aktivurlaub mit viel körperlicher Bewegung vor. Sie suchen die freie, von Umweltschäden nicht belastete Natur. Dies gilt auch für die Gestaltung der Freizeit an den Wochenenden.
Wörter und Wendungen zum Text:
um die Jahrhundertwende — на рубежі століть
an der Spitze — в голові
im Vordergrund — на передньому плані
Übung 2. Lesen Sie und Übersetzen Sie den Text.
Freizeit der Deutschen
Mit der zunehmenden Verringerung der Arbeit ist der Wert der Freizeit ständig gestiegen.
Die Bundesbürger geben immer mehr Geld für Freizeitaktivitäten aus. Das Freizeitbudget einer westdeutschen Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern lag 1997 bei 847 DM im Monat – das sind 5,5 % mehr als im Vorjahr. Eine ostdeutsche Familie gab 1997 mit 677 DM monatlich 4 % mehr aus als im Vorjahr.
Den größten Wert legen alle Deutschen nach wie vor auf ihren Urlaub. In den alten Bundesländern legt eine Familie 200 DM pro Monat auf die Seite, in den neuen Ländern 169 DM.
In Westdeutschland folgen auf Platz zwei und drei beim Freizeitbudget die Ausgaben für Sportaktivitäten und das Auto. In Ostdeutschland liegen das Auto an zweiter, Radio und Fernsehen an dritter Stelle.
Am
liebsten verbringen die Deutschen ihre Freizeit mit Fernsehen, gemessen an der
Anzahl der Stunden, die der Deutsche durchschnittlich vor dem Fernseher
verbringt. Pro Tag sind dies über zwei Stunden. Mit Abstand folgen Musik hören,
Zeitungen/Zeitschriften lesen, Bücher lesen, Ausflüge machen, Urlaubsreisen
unternehmen.
Mit Rad fahren, Gartenarbeit und Spazierengehen gewinnen
Freizeitbeschäftigungen an Beliebtheit, die nicht oder nur mit geringen Kosten
verbunden sind.
Eine wichtige Rolle spielen auch Vereine (Sport-, Gesangs-, Schützen-, Garten-,
Tierzüchtervereine usw.).
Freizeitparks erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und sind für viele Deutsche ein Ersatz für eine Urlaubsreise. Unter den Ausflugszielen sind die 52 Freizeitparks, die es derzeit in der Bundesrepublik gibt, Spitzenreiter. Sie hatten 1997 22 Millionen Besucher.
Übung 3. Lesen Sie und Übersetzen Sie den Text. Dann stellen Sie die Fragen zum Text.
Freizeitparadies
Balaton
Baden und Tauchen in Europas größtem Binnensee
Ungarns Balaton bietet im Sommer angenehmes Klima und lädt ein zum
"herumsommern", wie der Ungar frei übersetzt sagen würde.
Der Balaton, auch Plattensee genannt, ist eines der beliebtesten Urlaubsziele in Ungarn - sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Er ist der größte Binnensee Europas. Mit badewannenwarmen Wasser von 28 Grad Celsius und dem leicht abfallenden Südufer ist er besonders für Familien mit Kindern hervorragend geeignet.
Partyzone
Balaton
Siofok am Südufer des Balaton ist mittlerweile
jedoch auch ein Trendziel für Partyhungrige. In den verschiedenen Discos und
Clubs lässt sich hervorragend die Nacht zum Tage machen. Im Sommer legen zudem
international anerkannte DJs auf. Größter Vorteil gegenüber anderen
Partydestinationen wie Ibiza sind die sehr günstigen Preise.
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