seinem Werk „Germania“ über die Lebensweise der altgermanischen Stämme. Die ältesten Germanen trieben Jagd, später entwickelten sie die Viehzucht und den Ackerbau. In den Liedern der alten Germanen handelte es sich um Götter und Helden. Man sang diese Lieder bei den Festen und vor der Schlacht.
Als Götter verehrten die alten Germanen die Kräfte der Natur. Den obersten Gott nannten sie Wodan. Sie glaubten, dass er die Schlachten lenkt und über Sieg oder Niederlage entscheidet. Der Gott des Gewitters hieß Donar. Freya war die Göttin der Fruchtbarkeit und der Familie.
Eine Vorstellung von germanischen Liedern gibt Edda, eine Sagenversammlung in altnordischer Sprache. Diese Handschrift des 13. Jahrhunderts ist in einem Museum in Kopenhagen zu sehen. Es gibt aber ein noch älteres germanisches Sprachdenkmal. Es heißt Codex argentuus (lat. – silbernes Buch). Codex argenteus ist eine Handschrift der gotischen Bibelübersetzung in Silber- und Goldschrift auf purpurfarbenem Pergament. Die gotische Übersetzung von Bibel fertigte um das Jahr 369 der Missionsbischof der Westgoten Wulfila (got.- Wölfchen) an.
Wulfila war Sohn eines Goten und einer Kriegsgefangenen. Er war im Jahr 311 im Gebiet nördlich des unteren Donaulaufes geboren und 383 in Konstantinopel gestorben. Im Jahre 341 war Wulfila Bischof der Westgoten geworden. Um das Jahr 369 begann er die Bibel ins Gotische zu übersetzen (mit den Buchstaben des lateinischen Alphabets). Von dieser Übersetzung sind nur Teile aus dem Neuen Testament im so genannten Codex argentuus erhalten geblieben.
Codex argenteus entstand im 6. Jahrhundert in Oberitalien. Das Fragment von diesem Buch wird seit 1669 in der schwedischen Universität Uppsala aufbewahrt. Das ist das älteste überlieferte Sprachdenkmal einer germanischen Sprache mit zusammenhängendem Text. Codex argenteus – das erhalten gebliebene Fragment der gotischen Bibelübersetzung von Wulfila - ist für die Kenntnis der (ausgestorbenen) gotischen Sprache sowie für die Rekonstruktion der urgermanischen Sprache von sehr großem Wert.
Wörter zum Text:
der Ackerbau – землеробство entscheiden вирішувати
der Anfang- початок das Fest - свято
anfertigen- виготовляти die Fruchtbarkeit- родючість
aufbewahren – зберігати das Gedicht - вірш
benutzen – використовувати gelingen- удаватися, щастити
berichten – повідомляти glauben- вірити
die Bibel – біблія die Handschrift - рукопис
der Bischof – єпископ der Held- герой
der Buchstabe – літера Die Jagd- полювання
das Denkmal – пам’ятник das Kloster- монастир
die Kraft – сила der Krieg- війна
die Lebensweise-спосіб життя das Lied- пісня
die Sage – легенда die Schlacht- битва
der Sieg- перемога der Stamm – рід, плем’я
überliefern – передавати verehren- шанувати
die Viehzucht- скотарство der Wert- цінність
1. In sehr alten Zeiten hatten die Menschen keine Schrift. 2. Die alten Germanen sangen ihre schönen Lieder bei den Festen oder vor der Schlacht. 3. Sie verehrten die Kräfte der Natur. 4. Die Edda, eine Sagensammlung in nordgermanischer Sprache, ist in einem Museum in Kopenhagen zu sehen. 5. Die Slawen nahmen das Christentum im IX. Jahrhundert an. 6. Codex argenteus ist das einzige Denkmal der gotischen Sprache. Die alten Germanen konnten nicht schreiben.
Übung 3. Прочитайте та перекладіть текст:
Die Ukraine
Die Ukraine ist ein verhältnismäßig junger Staat. Einst war sie eine der Sowjetrepubliken. Am 24. August 1991 wurde ihre Unabhängigkeit bekannt gegeben. Jetzt hat die Ukraine ihre eigene Verfassung, ihre Regierung, den Obersten Rat – Werchowna Rada, und sogar ihre eigene Währung – die Griwna.
Die Ukraine gehört zu den osteuropäischen Ländern. Ihre Gesamtfläche beträgt 603700 km2. Die Einwohnerzahl beträgt 48,2 Millionen Menschen. Erstaunlich ist die Geschichte der Ukraine. Eigentlich ist dieser Staat erst 10 Jahre alt, aber er liegt auf dem Territorium des uralten slawischen Staates der Kyjiwer Russj. Nach der Eroberung durch die Mongolo-Tataren hörte dieser Staat auf zu bestehen, und an der Stelle ihrer Bevölkerung bildeten sich drei völkische Gruppen: die Weißrussen, die Russen und die Ukrainer. Die Ukrainer sind, so scheint es die einzigen Überbringer der Kultur der alten „Russj“; sie sind ihr am nächsten, sowie in der Sprache, als auch in der Bewahrung der alten Bräuche.
Die Natur der Ukraine ist auch sehr reich und mannigfaltig. Vom Westen her wird die Ukraine von den Karpaten begrenzt, mit dem Gowerla, dem höchsten Berg dieses Gebirgszuges. Im Süden breiten sich die grenzenlosen trockenen Steppen aus, die dann zur Schwarzmeerküste übergehen mit ihrem weichen Mittelmeerklima.
In der Ukraine gibt es zahlreiche Seen und Flüsse. Der längste und berühmteste Fluss ist der Dnipro. Die Ukraine grenzt an Russland, Weißrussland, Polen, Rumänien, Moldowa, die Slowakei und an die Türkei. Die größten Städte sind: Kyjiw, Charkiw, Donezk, Odessa, Dnipropetrowsk und Lwiw.
Die eigentümliche historische Entwicklung der Ukraine bestimmte auch die Eigentümlichkeit ihrer Kultur. Wenn die Ostukraine in ihrer Sprache und Kultur mehr Gemeinsames mit Russland hat, so sind die Kultur, Sitten und Bräuche der Westukraine mehr den polnischen ähnlich. Und obwohl die offizielle Sprache Ukrainisch ist, spricht man in der Ostukraine, besonders in den großen Städten immer noch Russisch. Aber allerdings hört man mehr und mehr auch schon die ukrainische Sprache
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