September 1999 auf einer Pressekonferenz fusionierten die traditionsreichen Energiekonzerne VEBA und VIAG im Jahr 2000 zur E.ON AG. Eine ihrer Töchter, die E.ON Energie AG, München, entstand dabei aus der Preussen Elektra und den Bayernwerken.
Im November 2001 meldete die E.ON AG beim Bundeskartellamt die Übernahme einer Mehrheit der Ruhrgas AG, Essen, an. Nach der Ablehnung durch das Kartellamt und der anschließenden Erteilung einer Ministererlaubnis entwickelte sich mit Mitbewerbern ein Rechtskonflikt um den Vollzug der Übernahme, der sich bis März 2003 hinzog. Die E.ON AG wurde dann zum alleinigen Eigentümer der Ruhrgas AG, dem mit einem Marktanteil von ca. 60% der größte deutsche Gasversorgungskonzern mit Sitz in Essen. Am 1. Juli 2004 wurde die Ruhrgas AG in E.ON Ruhrgas AG umfirmiert und so auch nach außen Teil des E.ON-Konzerns.
Seitdem hat E.ON zahlreiche Beteiligungen verkauft, so z.B. den Mobilfunkbereich VIAG Interkom (an die British Telecom; heute O2 Germany) und die Immobiliengesellschaft Viterra und sich damit auf das Strom- und Gasgeschäft fokussiert. Stattdessen wurden in Osteuropa zahlreiche Beteiligungen an nun privatisierten Energieversorgungsunternehmen erworben. Vorstandsvorsitzender Wulf Bernotat bezeichnete nach dem Verkauf von Ruhrgas Industries im zweiten Quartal 2005 den Umbau von E.ON zu einem "lupenreinen Energieunternehmen" als nahezu abgeschlossen. Einzige Ausnahme stellt die verbliebene 43-prozentige Beteiligung an der Degussa AG dar, welche jedoch im Rahmen der Ministererlaubnis des Staatssekretärs Alfred Tacke unter Wirtschaftsminister Werner Müller zür Übernahme von Ruhrgas bis Mitte 2007 verkauft werden muss. Es ist beabsichtigt, den Erlös aus dem Verkauf direkt an die Aktionäre auszuschütten. Ein wahrscheinliches Szenario besteht darin, dass die RAG die verbliebenen Anteile erwirbt, welche bereits die Aktienmehrheit an Degussa hält und ein Vorkaufsrecht besitzt.
Der durch die zahlreichen Desinvestitionen und langjährigen Gewinne hohe Barmittelbestand (Ende des 3.Quartals 2005 knapp 16 Mrd. Euro) und der ebenfalls hohe Free Cashflow (2004: 3,2 Mrd. Euro) sorgen immer wieder für Stimmen, dass E.ON eine große Übernahme brauche um ihr Kapital profitabel anzulegen. Vor diesem Hintergrund erscheint es überraschend, dass das Kaufangebot für Scottish Power von 570 Pence je Aktie (insgesamt ca. 18 Mrd. Euro) nicht weiter aufgestockt wurde und der Übernahmeversuch somit scheiterte. Trotz dieses Scheiterns wurde die Disziplin des Managements, angesichts dieses Drucks keinen überhöhten Kaufpreis zahlen zu wollen, von Analysten wie Investoren durchaus positiv aufgenommen. Anfragen nach einer Sonderdividende wurden von Vorstandschef Bernotat wiederholt abgeblockt. Daher ist es denkbar, dass E.ON über weitere Übernahmen nachdenkt. Allerdings werden für die während des kommenden Jahrzehnts bevorstehenden Kraftwerksneubauten im Zuge des Atomausstiegs (E.ON produziert 50% ihres Stroms aus Kernkraft) Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe fällig werden. E.ON ist weiterhin dabei, in das Geschäft mit verflüssigtem Naturgas (LNG) einzusteigen, was umfangreiche Investitionen in die entsprechende Infrastruktur notwendig macht, und baut darüber hinaus gemeinsam mit Gasprom und BASF die Nordeuropäische Gasleitung durch die Ostsee. Daher ist es auch denkbar, dass E.ON für diese Vorhaben Finanzmittel zurückhält.
Seit der Fusion von VEBA und VIAG im Jahr 2000 hat sich aufgrund der zahlreichen Unternehmensverkäufe die Anzahl der Beschäftigten von 200.000 Mitarbeitern auf rund 78.000 (davon 50 Prozent im Ausland) beim neuen E.ON Konzern reduziert.
Derzeit, im Januar 2006, erschüttert eine Affäre um die Bezahlung von Reisen für wichtige Entscheidungsträger kommunaler Großkunden die Konzerntochter E.ON-Ruhrgas. Aufsichtsratsmitglieder von Stadtwerken, in den meisten Fällen Kommunalpolitiker, wurden von Eon zu Reisen eingeladen, deren fachliche Notwendigkeit für die Tätigkeit im Aufsichtsrat nicht unbedingt zu erkennen ist. Ein Zusammenhang mit sogenannter "politischer Landschaftspflege" und langfristigen Lieferverträgen der Stadtwerke mit E.ON-Ruhrgas liegt nahe.
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Nach §42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind seit dem 15. Dezember 2005 alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms zu veröffentlichen. Die Tabelle zeigt die Werte einzelner E.ON-Unternehmen und zum Vergleich den bundesweiten Durchschnittswert aller Energieversorger.
Durchschnitt |
E.ON Avacon |
E.ON Bayern |
E.ON edis |
E.ON Hanse |
E.ON Mitte AG |
E.ON Thüringer Energie |
E.ON Westfalen Weser |
|
Erneuerbare Energieträger |
10% |
14% |
16% |
9% |
15% |
15% |
8% |
15% |
Kernenergie |
30% |
39% |
48% |
14% |
50% |
51% |
13% |
50% |
Fossile Energieträger + sonstige |
60% |
47% |
36% |
77% |
35% |
34% |
79% |
35% |
Radioaktiver Abfall (mg/kWh) |
0,8 |
1,1 |
1,3 |
0,4 |
1,4 |
1,8 |
0,4 |
1 |
CO2-Emissionen (g/kWh) |
550 |
403 |
304 |
717 |
283 |
282 |
701 |
295 |
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· Kernkraftwerke:
o Würgassen (stillgelegt)
o Stade (stillgelegt; 66,7% E.ON, 33,3% Vattenfall/HEW)
o Brokdorf (1370 MW; 80% E.ON, 20% Vattenfall/HEW)
o Grafenrheinfeld (1345 MW)
o Grohnde (1360 MW)
o Isar 1 und 2 (878 MW; 1400 MW)
o Unterweser (1365 MW)
o Gundremmingen B und C (à 1320 MW; 25% E.ON, 75% RWE)
o Brunsbüttel (771 MW; 33,3% E.ON, 66,7% Vattenfall/HEW)
o Krümmel (1260 MW; 50% E.ON, 50% Vattenfall/HEW)
o Emsland (1329 MW; 12,5% E.ON, 87,5% RWE)
· Steinkohlekraftwerke:
o Bexbach (240 MW)
Kraftwerk Farge an der Unterweser
o Kiel (160 MW)
o Farge (325 MW)
o Heyden/Lahde (865 MW)
o Mehrum (700 MW)
o Staudinger 1, 3, 5/Großkrotzenburg (249, 293, 510 MW)
o Wilhelmshaven (747 MW)
o Zolling (450 MW)
o Scholven (740MW, 700MW, 4x340MW und 70MW)
o Gustav Knepper, Dortmund
· Braunkohlekraftwerke:
o Buschhaus (350 MW)
· Gas- und Ölkraftwerke
o Enfield (392 MW)
o Gebersdorf 1 und 2 (383+440 MW)
o Irsching (415 MW)
o Kirchmöser
o Ingolstadt 3 und 4 (je 386 MW)
o Robert Frank / Landesbergen (487 MW)
o Staudinger 4 / Großkrotzenburg (622 MW)
· Wasserspeicher:
o Erzhausen 1-4 (je 55 MW)
o Happurg 1-4 (je 40 MW)
o Reisach 1-3 (je 35 MW)
o Reisach-Tanzmühle (30 MW)
o Staustufe Roßhaupten/Forggensee (2*23 MW)
o Waldeck 1-4 (je 30 MW)
o Waldeck 5 und 6 (je 240 MW)
o Walchenseekraftwerk (4*18 MW)
· Biomasse:
o Landesbergen (20 MW)
o Zolling (20 MW)
o Emden (20 MW)
· Sonstiges: Darüberhinaus Laufwasser-KW, Müllverbrennungsanlagen
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